Liebe Fechtfreunde im Rheinland,
liebe Vereinsvertreter,
erneut neigt sich ein ereignisreiches Fechtjahr dem Ende entgegen und ich möchte erneut diesen
Anlass nutzen, Ihnen/euch einen letzten Gruß zu übersenden und das Jahr informativ Revue passieren zu lassen.
In sportlicher Hinsicht war das Jahr 2024 geprägt durch die olympischen Spiele in Paris. Auch wenn sich (aus verschiedenen Gründen) nur zwei Athlet-/innen qualifizieren konnten, haben Anne Kleibrink (DFC Düsseldorf) und Matyas Szabo (TSV Bayer Dormagen) sowohl Deutschland als auch das Sportland Nordrhein-Westfalen erstklassig repräsentiert. Zwar wurde in beiden Fällen eine Medaille unglücklich und knapp verpasst, jedoch haben beide Fechter-/innen an dem Tag eine Weltklasse Performance gezeigt, die tausende Zuschauer entweder vor Ort oder im Livestream mitfiebern ließ. Für diese Leistung gebührt ihnen unsere große Anerkennung. Zudem ist aus meiner Sicht ebenso berücksichtigen, dass die Leistungen unserer Athleten sich nicht nur über Olympische Spiele definiert, sondern über alles, was hierfür im Vorfeld nötig ist: nämlich mehrere Top-Ergebnisse bei Weltcup-Turnieren, Welt- und Europameisterschaften, die auf Grund des fragwürdigen Qualifikationsmodus stets unglaubliche mentale Belastungen mit sich bringen.
Diese positiven Momente dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Fechtsport insbesondere im Leistungssport vor besonderen Herausforderungen stehen wird. Neben der Tatsache, dass die Ausgestaltung der Förderung in den kommenden Jahren weiterhin unklar ist, sind Lösungen zur Verbesserung der allgemeinen Trainersituation deutschlandweit noch nicht gefunden. Positiv stimmt jedoch, dass in unseren Vereinen gute Arbeit geleistet wird. Daraus folgend hat der Vorstand entschieden beim Landessportbund für die aktuell bestehenden Landesleistungsstützpunkte deren Verlängerung bis 2028 zu beantragen.
Als positiv können wir ebenso vermelden, dass die durch die Verbände Nordrhein und Westfalen neu gestaltete C-Trainerausbildung hohes Ansehen genießt und nun in der dritten Saison im neuen Format mit vielen erfolgreichen Interessenten positiv verläuft. So können wir als Verbände zumindest in der Breite dazu beitragen, dass motivierte Trainer und Übungsleiter weiterhin vorhanden sind. An dieser Stelle möchte ich meinen herzlichen Dank an die AG-Lehre NRW richten, die sich nun seit über vier Jahren stets mit Herzblut dieser Sache widmet.
Für uns stand das Jahr 2024 aber ebenso im Zeichen des Breitensports. So konnte in diesem Jahr der von der AG Breitensport entwickelte NRW Pokal an den Start gehen und aus dem Stand in der ersten Saison bereits 55 Anmeldungen verzeichnen. An dieser Stelle danke ich herzlich den Mitgliedern der genannten Arbeitsgruppe für die zeitaufwendig entwickelte Idee sowie Egor Friedrichs (Eintracht Dortmund), der als Leitung dieses Turniers nahezu die gesamte Arbeit im Hintergrund hierfür übernimmt.
Ebenso konnte dank großen Engagements der Vereine ETUF Essen sowie EFG Essen erstmalig die NRW-Veteranenmeisterschaft als Qualifikationsturnier im Degen ausgetragen werden, wodurch nahezu alle hochkarätigen deutschen Degenfechter aus dem Veteranenbereich in Essen zusammenkamen
Das Jahr 2024 war ebenso gekennzeichnet durch Veränderungen im Deutschen Fechter-Bund. Claudia Bokel stand aus beruflichen Gründen nicht für eine weitere Amtszeit als Präsidentin zur Verfügung. Als Nachfolger wählten die Delegierten des Deutschen Fechtertages Benjamin Denzer aus
Tauberbischofsheim zum neuen DFB-Präsidenten, der auch durch die Delegation aus Nordrhein-Westfalen unterstützt wurde. Bereits nach wenigen Tagen im Amt zeigt sich Benjamin Denzer als sehr umtriebig, fleißig und präsent in den Fechthallen, weshalb ich seine Wahl als positiven Gewinn
für den Deutschen Fechter-Bund beurteile. Ebenso wurde mit Philipp Gorray (Eintracht Duisburg) als Vizepräsident für Breiten- und Veteranensport ein weiterer neuer Kandidat aus Nordrhein-Westfalen ins DFB-Präsidium gewählt. Neben Reka Szabo (TSV Bayer Dormagen), Alexander Böhm (FSV Mülheim) sowie Leon Schlaffer (TSV Bayer Dormagen) ist Nordrhein-Westfalen somit weiterhin stark im Präsidium des Deutschen Fechter-Bundes vertreten. Für ihr Engagement danke ich den genannten Personen sehr herzlich.
Ein Großteil unserer Vorstandsarbeit im Jahr 2024 bestand darin, die angestrebte Fusion des Rheinischen und Westfälischen Fechterbundes zu realisieren. Aktuell befinden wir uns hierfür auf der Zielgeraden und haben (neben einer letzten Info-Veranstaltung am 06.01.2025) unsere Mitgliederversammlungen für die notwendigen Fusionsbeschlüsse für Ende März geplant. An dieser Stelle danke ich allen zwölf Vorstandsmitgliedern, die in diesem Prozess alles in die Waagschale werfen, um die Fusion erfolgreich zu finalisieren und hierbei komplett uneigennützig ausschließlich für das Fechten in Nordrhein-Westfalen handeln. Ebenso danke ich Ihnen, liebe Mitgliedsvereine, die unseren Prozess bislang mit großem Vertrauensvorschuss unterstützt haben. Die Fusion ist aus unserer Sicht der logische Schritt aus allen gemeinsamen Projekten und Tätigkeiten, die in der engen Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Fechterbund in den letzten Jahren durchgeführt wurden
Zuletzt verbleibt mir ein großer Dank allen Fechtfreunden im Rheinland für die stets gute Zusammenarbeit: meinen direkten Kollegen im Vorstand, die auf Grund ihrer Vorleistungen, Herkünfte und sonstigen Tätigkeiten im Fechten höchstes Fachwissen mitbringen, welches deutschlandweit seines gleichen sucht. Allen Trainer, ohne die keine Fechter in den Hallen kämpfen würden. Allen Ehrenamtlern und Funktionären in den Vereinen. Und schließlich natürlich allen Athleten ohne deren persönliche Opfer für den Sport wir als Sportart gar nicht existieren könnten. Hier ist und bleibt der Einsatz jedes Einzelnen sowohl in menschlicher als auch qualitativer Hinsicht unverzichtbar und macht unseren Lieblingssport zu dem,
der er heute ist.
Nach allen Erinnerungen an ein ereignisreiches Jahr möchte ich damit verbleiben, Ihnen und euch gesegnete und frohe Weihnachten zu wünschen verbunden mit der Zuversicht auf hoffentlich tolle Fechtwettkämpfe und ein Wiedersehen im Jahr 2022.
Ihr/Euer
Christian Rieger
Präsident Rheinischer Fechter-Bund e.V.